Berichte von 10/2022

Live-Shows - Poolparty - Yankees

Montag, 24.10.2022

Bevor es in Vergessenheit gerät, will ich diesen Eintrag noch den Live-Shows, dem Baseballspiel der New York Yankees und meiner typisch-amerikanischen Poolparty in Up-State New York widmen.

Über mehrere Ecken bin ich auf die Seite 1ioata (siehe Link) geraten, die landesweit Tickets für Live-Events, Konzerte und TV-Reportagen verlost und mit etwas Glück habe ich Tickets für John Stewart, Jimmy Kimmel und Trevor Noah gewonnen! Dem ein oder anderen sagen die Namen vielleicht nichts, aber hier im Lande sind es Berühmtheiten. Sie sind daher die ersten famous people, denen ich in der Stadt begegnet bin! John Stewart sowie sein Nachfolger Trevor Noah sind TV-Hosts in der sehr bekannten „The Daily Show“ in welcher aktuelle Themen, Konflikte und Ereignisse satirisch dargestellt werden. Jimmy Kimmel hingegen ist ein klassischer Comedian, der sich durch seinen einzigartigen Humor im Land berühmt gemacht hat. Da er sein Studio in L.A. hat und jährlich nur einmal für eine Woche in NYC ist, mietete er sich das Theaterhaus der Brooklyn Academy of Music – ein sehr beeindruckendes Gebäude! Bei allen drei Shows galt strenges Handy-und Fotoverbot, da man kein Klingeln oder Vibrieren im Hintergrund von Liveshows gebrauchen kann. Bei John Stewart wurde mir sogar das Handy abgenommen. Dennoch schaffte es eine Frau einige Reihen hinter mir ihr zweites Handy zum Klingeln zu bringen... zur Freude der Security Leute und der gesamten Film-Crew musste diese Szene erneut gespielt/ gedreht werden. Dennoch habe ich es bei beiden anderen Shows geschafft Bilder zu machen und bin dabei zum Glück auch nur einmal fast rausgeworfen worden. Die YouTube Links unten sind Ausschnitte der jeweiligen Shows.

Nach der kurzen Geburtstagsnacht von Hugo und dem Kajak-Fahren auf dem East-River stand am Samstag direkt das nächste Abenteuer an. Von der Grand-Central-Station nahm ich die Northern Line in Richtung Beacon im Norden der Stadt. Ziel war das mitten im Wald abgelegene Haus der Eltern eines Freundes von Hugo. Es wurde mir nicht zu viel versprochen, denn vor Ort erwartete mich ein riesiges Anwesen samt Pool, Feuerstellen und einem sprudelnden Whirlpool. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag und Abend auf der aufblasbaren Ananas im Pool, mit Trinkspielen oder zu späterer Stunde im heißen Whirlpool. Währenddessen hatte ich immer ein Bud-Light-Bier in meinen Händen und genoss die Atmosphäre. Es war ein sehr schöner und besonderer Moment im heißen Hot-Tub zu sitzen, freilebende Truthähne am Waldrand zu beobachten und einen sternenklaren Himmel über sich zu haben, denn den sieht man in der Stadt leider nicht…

Ein wichtiger Fakt noch: Im Bier-Pong bin ich den ganzen Abend ungeschlagen geblieben!

Bestens abgerundet wurde der Abend noch durch ein von den Eltern zubereitetes klassisches amerikanisches Dinner. Es gab Steak-Sandwiches mit Käse- und Bohnensoße, Mac`n Cheese und Apple-Cinnemon-Rolls zum Nachtisch.
Mit beiden Elternteilen habe ich mich auch bestens verstanden. Der Vater erzählte mir von seiner Zeit bei Bayer in Leverkusen sowie seinen Oktoberfest Abstürzen und schenkte mir sogar vier Brats (Bratwürstchen), die er noch eingefroren hatte. Mit der Mutter unterhielt ich mich auch lange über finanzielle sowie politische Probleme des Landes. Sie mochte mich so sehr, dass sie mehrfach davon sprach, dass ihre Tochter doch noch single sei. Nettes Angebot, aber das habe ich dankend abgelehnt! Dennoch tanzte ich am Ende des Abends noch eine ganze Weile mit ihr ums Feuer bei 80er Hits!

Nach einer klassischen Sleepover-Party machten wir uns am nächsten Morgen nach einer Stärkung durch die leftovers wieder auf den Rückweg in die Stadt. Es war ein unvergesslicher Abend, der rundum perfekt war!

… ich hätte Ruhe an diesem Sonntag gebrauchen können, aber es Stand schon wieder ein absolutes Highlight an! Jens und Flo, meine Kölner Mitbewohner, haben mir zum Abschied Tickets für ein Baseballspiel der weltbekannten New York Yankees geschenkt.
Der Zug aus Beacon fuhr um 1, um 3 war ich wieder an der Grand-Central-Station, um 4 zuhause und eine Stunde später machte ich mich bereits wieder auf den Weg in die BRONX zum Yankee-Stadium.
Die Massen strömten aus allen Richtungen ins Stadion, die Stimmung war ziemlich ausgelassen und die Anspannung ziemlich hoch. Es soll nämlich eins der Spiele der Saison gewesen sein. Wie mein Mitbewohner Miles mir vorher berichtete, sei die Rivalität zwischen der New York Yankees und der Boston Red Sox vergleichbar mit der zwischen Dortmund und Schalke sowie Barcelona und Madrid. Fand ich einen guten Vergleich eines Jungen aus L.A.
Ja… so saß ich in der Abenddämmerung auf der Tribüne des sehr beeindruckenden Yankee Stadiums und schaute mir das Revierderby/ El Classico des Baseballs an. Unwissend wie lange so Spiele tatsächlich gehen und halbwissend was für Regeln es alles gibt, schaute ich mir gespannt das Spektakel an. Nach weniger als einer halben Stunde fing ich mich jedoch bereits an zu langweilen. Im Vergleich zu vielen weiteren Sportarten passiert beim Baseball kaum was. Es gibt viele Spielunterbrechungen und man wartet gespannt und oft vergeblich, dass mal ein Homerun erzielt wird. Nach zwei Stunden Spielzeit musste das Spiel sogar auf Grund eines heftigen Unwetters unterbrochen werden und konnte auch nicht mehr fortgesetzt werden. In diesem Moment war ich allerdings sehr froh, da ich unglaublich müde von beiden Partynächten zuvor war und mir keinen weiteren Hot-Dog für 9$ kaufen wollte… ich war müde, am Verhungern und wollte ins Bett.
Trotzdem war es sehr beeindruckend im Stadion live eine typisch-amerikanische Sportart zu sehen und zu beobachten, wie verrückt die Amis eine Sportart zelebrieren. Danke Boys <3

See you next week,

Tim

 

https://1iota.com

https://www.youtube.com/watch?v=pP9dxjc9RDU (John Stewart)

https://www.youtube.com/watch?v=X45TsIokvAw (Trevor Noah 1)

https://www.youtube.com/watch?v=vdonFAfjzSI (Trevor Noah 2)

https://www.youtube.com/watch?v=sN62d7J1cBI (Jimmy Kimmel 1)

https://www.youtube.com/watch?v=dglZ5ffP8us (Jimmy Kimmel 2)

The City of Opportunity

Freitag, 14.10.2022

The City of Opportunity.

Das Leben sowie die Wochen in New York verstreichen wie im Flug. Tag täglich bin ich von morgens früh bis spät abends auf den Beinen und erlebe, sehe und unternehme unbeschreiblich viel. Es ist kaum in Worte zu fassen, was diese Stadt zu bieten hat, denn sie schwimmt förmlich in einem Überfluss an Angeboten. Jede vorstellbare kulinarische Küche ist vertreten, jede Art von Sport- und Kulturangebot kann gefunden werden und selbst alltägliche Routinen kommen nicht auf, weil sie von neuen Endrücken überspielt werden.

Ich kann nicht einmal zwei aufeinanderfolgende Abende zuhause verbringen, weil das Gefühl aufkommt etwas zu verpassen! In der Jugendsprache nennt man es „FOMO“Fear of missing out. Ich würde behaupten, dass ich daran definitiv erkrankt bin… Ich genieße diesen Lifestyle derzeit in vollen Zügen, aber muss auch eingestehen, dass es auf Dauer super anstrengend wird und auch schlaucht. Dennoch gibt diese Stadt mir weiterhin die Energie nicht aufzuhören, noch mehr Impressionen zu sammeln und alles Vorstellbare mitzunehmen – von daher immer weiter und weiter!

Ja, was ist die letzten Wochen passiert? Der Schulalltag hat sich nach dem chaotischen Start des Schuljahrs beruhigt und ist in einen geregelten Unterricht in Klassenräumen übergegangen. Da das Schulgebäude jedoch immer noch nicht einzugsbereit ist, wird derzeit an drei unterschiedlichen Orten geschult. Die Schüler*innen im Kindergarten bis zur 4. Klasse sind im Prospect Park Zoo, die 5. Klasse im Brooklyn Children`s Museum und die Klassen 6 – 9 im Goethe Institut in Manhattan.

Ich bin montags bis donnerstags im Institut und entlaste die Lehrkräfte bei jeglichen Aufgaben und unterstütze einzelne Schüler*innen individuell bei Bedarf. Freitags darf ich die 5. Klasse im Museum betreuen und selbst den Sportunterricht leiten. Die letzten beiden Wochen habe ich die Gelegenheit genutzt und den Unterricht auf Englisch geleitet. Einen Tag habe ich auch krankheitsbedingt im Zoo aushelfen müssen. Zum Glück war es nur der eine, denn 20 anhängliche Kindergarten Kinder sind ehrlich gesagt nichts für mich. Bei der Seelöwen-Show in der Mittagspause war ich jedoch genauso gespannt wie die ganzen Kiddies. 

Neben meinen 25-30 Schulstunden wöchentlich, habe ich auch angefangen zu Arbeiten! Einige haben sich bestimmt schon gefragt, wie ich mir diese Auslandserfahrung leisten kann in einer der teuersten Städte weltweit. Neben Erspartem musste jedoch noch zusätzlich was vor Ort reinkommen, da das reine Ausgeben von Geld auf Dauer mich psychisch fertig gemacht hätte. Über die Kosten und Preise in New York City werde ich in einem weiteren Eintrag aber nochmal zu sprechen kommen.

Seit drei Wochen babysitte ich zwei deutsche Mädels aus der zweiten und vierten Klasse der GSB und gebe drei weiteren Schüler*innen einmal die Woche Nachhilfe in Deutsch. Es ist allerdings kein klassisches Babysitting, sondern eher ein Bringen & Abholen zu After-School Programmen. Nachdem ich beide aus dem Zoo abgeholt habe, geht es montags mit der Subway quer durch Brooklyn zum Tanzen im Mark Morris Dance Studio und mittwochs zur Brooklyn Music School zum Violinen Unterricht sowie zu Gotham Gymnastics zum Turnen.
Beide Mädels sind superlieb und ich verstehe mich bestens mit ihnen und ihren Eltern! Bilder von ihnen werde ich allerdings nicht hochladen.

Freitags gebe ich zwei weiteren Mädchen der 7. Klasse einer New Yorker Public School Deutsch Nachhilfe. Ziemlich perplex war ich beim ersten Mal als ich bemerkte, dass sie 0,0 Deutsch sprechen und es meine Aufgabe sei ihnen die Sprache von Grund auf beizubringen. Einmal die Woche Nachhilfe zu geben und so eine neue Sprache zu erlernen, ist ziemlich sinnfrei meiner Meinung nach… aber bezahlt werde ich trotzdem. Wir sind bereits nach einer Begrüßung und Vorstellung bei Farben und den Zahlen von 1-10 angelangt.

Es mag nach alltäglichen Routinen und bereits vollgepackten Tagen klingen, aber am Abend stand meistens immer noch weiter was auf der Agenda. Neben klassischen „was Trinken gehen“ Abenden in Soho oder der Lower East Side waren nennenswerte Highlights das Street-Food Festival Feast of San Gennora in Little Italy, der Sonnenuntergang unter der Brooklyn Bridge und ein Picknick mit Blick auf die Freiheits-Statue im Battery Park mit den anderen Praktikantinnen. Außerdem habe ich mich einen Abend im Bryant Park sämtlichen Straßenkünstlern angeschlossen und das Jonglieren mit drei Bällen gelernt. Koordinativ anspruchsvoll, aber super spaßig!

Weitere Momente, die in Erinnerung bleiben, waren zum einen der 26. Geburtstag von Hugo (mein Fahrrad-Buddy) und der Morgen danach. Mit 20 weiteren seiner Freunde und Familienangehörigen traf ich mich in einem mexikanischen Restaurant in Astoria, Queens und verbrachte den Abend mit leckeren Nachos, Tacos und Quesadillas und ausreichenden Margarita-Cocktails. Nach mehreren Bars landeten wir zum Schluss in einem Schwulen Club, der mein Weltbild um alle Fälle wiederum erweitert hat. Crazy was da abging…

Der Morgen danach war heftig! Nach nicht einmal vier Stunden Schlaf stand das nächste, unvergessliche Highlight an – Kajak Fahren auf dem East-River! Eine Woche zuvor bin ich durch Zufall auf die Internetseite gestoßen und buchte mir einen Termin. Den Lenker meines Fahrrads habe ich kurzerhand durch ein Paddel eingetauscht und die atemberaubende Skyline Downtown Manhattans vom Wasser aus bestaunt. Mein einziges Problem war, dass ich ein Foto von mir im Kajak sitzend haben wollte. Nicht lang gezögert sprach ich ein Mädel in ihrem Bötchen an, die bereit war mit ihrem Handy Fotos von mir zu machen und sie mir dann auf dem Wasser zu Airdroppen. Zum Glück sind unsere Handys nicht ins Wasser gefallen!

Es ist ehrlich gesagt zu viel passiert die letzten beiden Wochen. Ich habe nicht einmal erwähnt, dass ich bei drei Live-Shows (Jimmy Kimmel, John Stewart, Trevor Noah) im Publikum saß, mein erstes Baseball-Spiel der New York Yankees live im Yankee Stadium gesehen habe, eine epische typisch-amerikanische Poolparty in Up-State New York gefeiert habe und, dass die Family über eine ganze Woche mich besuchen gekommen ist. Diese Woche wird einem separaten Eintrag auch beschrieben! Gestern war ich auf dem besten Konzert, dass ich je gesehen habe und am Wochenende steht wahrscheinlich der nächste große Fahrradtrip durch einen neuen US-Bundesstaat an…

Ich hänge etwas zurück mit meinen Einträgen, aber ich halte euch auf dem Laufenden! Mir geht`s guuuut!

Tim

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https://www.brooklynmusicschool.org