Key West

Freitag, 02.12.2022

Als kleiner Nachtrag zu meiner Florida-Reise vor zwei Wochen würde ich gerne noch meinen Tagestrip zu den Keys näher beschreiben, weil ich selbst auf diesem Roadtrip unzählige, unvergesslichen Eindrücke sammeln konnte. Es hat sich angefühlt wie der wasch echte American Dream!


An einem der Tage in Miami buchte ich mir mit den anderen Praktikant*innen über die App Turo einen Leihwagen. Turo wurde uns von mehreren bereits in New York empfohlen und funktioniert im Prinzip wie Airbnb mit Unterkünften, nur halt mit Autos. Privatpersonen stellen ihre Autos für gewisse Zeiträume zur Verfügung.

Da es keine allzu große Preisspanne zwischen allen Autos war und wir uns den Preis eh geteilt haben, mieteten wir uns also nicht irgendein Auto, sondern einen 4x4 Offroad-Jeep.
Da ich der Einzige über 25 und mit internationalem Führerschein von uns vier war, durfte ich den Roadtrip glücklicherweise auch durchgehend lenken. Das Ziel waren die bekannten Keys in Florida und ihrem südlichsten Punkt Key West. Es ist tatsächlich nicht nur der südlichste Punkt der Keys, sondern auch des gesamten Festlandes Amerikas!
Auch wenn der Weg zwischen drei bis vier Stunden one way war, hat sich jede Meile für mich wie ein Traum angefühlt. Mit so einem Auto quer durch Amerika, am Everglades National Park vorbei und auf der ewig langen, mitten im Ozean gelegenen Straße, zu fahren war unbeschreiblich schön. Auch in Momenten als alle anderen die Augen zumachten, grinste ich über beide Ohren.
Es ist schwer in Worte zu fassen, aber es war lediglich eine Straße mit dem Atlantischen Ozean zur Linken, dem Golf von Mexiko zur Rechten und mir, meinem Sommerhut, in der Mitte. Es war verrückt.
Key West ist ziemlich überlaufen gewesen, da es ein sehr begehrter Urlaubsort vieler Amerikaner ist. Dennoch ein süßes, kleines Städtchen mit vielen Cafés, Restaurants und einer schön angelegten Strandpromenade. Nach kurzem Stopp am südlichsten Punkt, machten wir uns weiter auf dem Weg zum Smathers Beach. 30 Grad, blaues Wasser, Jetski und Katamarane auf dem Wasser und ich unter der Kokosnuss-Palme am Strand. Nach einigen kreativen Ideen schafften wir es sogar eine Kokosnuss von einer Palme zu holen und sie aufzuschlagen. Die Milch war tatsächlich sehr lecker, aber das Fleisch noch nicht reif.
Wir verbrachten den Nachmittag in einer Seelenruhe mit Beachvolleyball sowie einigen Siestas und Cervezas.
Es war schlicht traumhaft schön und fühlte sich wie in der Karibik an! Wenn man auf Google-Maps mal nachschaut, wo Key West überhaupt liegt, sieht man, dass die Bahamas, Kuba, Jamaica und Mexiko nicht weit weg sind. Eine Woche zuvor noch in der Millionenmetrople New York in der stinkenden und überfüllten Subway auf dem Weg zur Schule und jetzt an einem Traumstrand in der "Karibik". Es war irgendwie paradox, aber schön zugleich.
Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang am Horizont und Pad-Thai im Magen machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Miami…….. aber dann!
Auf dem Rückweg passierte das Undenkbare. Wir waren auf einer der längsten Brücken der Welt, der Seven Mile Bridge, und ein Teil unseres Daches löste sich. Es hätte im Atlantischen Ozean diesmal zur Rechten oder im Golf von Mexiko zur Linken landen können, aber geistesgegenwärtig griff mein Beifahrer Rene instinktiv nach oben und bekam das Dach irgendwie noch gegriffen. Mit Schritttempo und Warnblinker mussten wir noch weitere 15 Minuten auf der Brücke weiterfahren, bis wir auf einem größeren Strandstreifen halten konnten. Anscheinend hatten wir es nach den stundenlangen Cabrio-Fahrten im Nachmittag nicht vernünftig wieder montiert… Glück im Unglück. Im Nachhinein ist es recht witzig zu erzählen.

What a beautifual day.